Die Diskussionen um Prostitution, Pornografie und sexuellen Missbrauch, aber auch um die ›Homo-Ehe‹ zeigen: Wer ›Sexualität‹ sagt, spricht auch über ›Gender‹. Sexualität ist ohne Zweifel ein zentrales Auseinandersetzungsfeld feministischer Kritik. Analytische Vertiefungen im Kontext feministischer Wissenschaften sind dennoch eher die Ausnahme. Die Autor_innen dieses interdisziplinären Bandes greifen Sexualität als zentrale Kategorie auf und fragen nach ihrer Bedeutung für Macht- und Herrschaftsverhältnisse sowie nach den Verknüpfungen von Sexualität und Geschlecht mit weiteren gesellschaftlichen Differenzkategorien. Der Blick auf Sexualität in den Porn Studies, der Prostitutionsforschung, als Gegenstand staatlicher Regulierung und erotischer Literatur bietet Sichtweisen jenseits der medial stark polarisierenden Debatten zu Prostitution, Pornographie und 'Homo-Ehe'. Zur Sprache kommt Sexualität auch im Feld der Legal Gender Studies und der Religionswissenschaft sowie aus feministischer, postkolonialer und queerer Perspektive.