Frühneuzeitliche Bibliotheken sind ein Spiegelbild der Welt. Sie sind ein Kultur- und Wissensraum, in dem sich mittelalterliche Wissenstraditionen und frühneuzeitliche Empirie begegnen und überlagern. Sie gestalten die Lebensformen im 17. und 18. Jahrhundert mit, sind Zentren des kulturellen Austauschs und der kulturellen Vernetzung im Europa der Frühen Neuzeit.


An der Schnittstelle von Literatur, Geschichte, Kunst, Hofkultur, Musik und Staatskunst gewähren sie Einblick in die Facetten des Kulturtransfers und belegen, wie eng die Vernetzungen von Gelehrten, Bibliotheken, Sammlungen und Gesellschaft über Besuche, Korrespondenzen, Mitgliedschaften, Verwandt- und Bekanntschaft, Ausleihe, Schenkung oder einfach über gemeinsame Interessen waren.


Der Band widmet sich zahlreichen dieser Netzwerke in und um Bibliotheken, Personen und Gesellschaften. Was vor diesem Hintergrund nicht mehr überrascht: Alle, zunächst so heterogen erscheinenden Einzelbausteine fügen sich in ihrer Vielfalt letztlich zu einem Ganzen: Der frühneuzeitlichen Gesellschaft.