Die Genese weiter Teile des Alten Testaments lässt sich als textgeleitete oder schriftgelehrte Fortschreibung oder Auslegung erklären, wonach sich jüngere Texte an ältere Texte angelagert und sie so laufend fortgeschrieben haben. Die literarischen Techniken und hermeneutischen Hintergründe dieser Fortschreibungsprozesse sind vielfältig und bisher kaum umfassend kategorisiert. Die Beiträger des vorliegenden Tagungsbandes versuchen, solche textgeleiteten oder schriftgelehrten Fortschreibungs- und Auslegungsphänomene anhand schwerpunktmäßig erzählender Texte des Pentateuch, seiner Textüberlieferung sowie anhand vergleichbarer jedoch materiell präsenter Beispiele von Texten aus Qumran, Ägypten und Mesopotamien beispielhaft zu erfassen und präzise zu beschreiben, um so ein Spektrum an Phänomenen textgeleiteter Fortschreibung und Auslegung hinsichtlich ihrer exegetischen Techniken, hermeneutischen Voraussetzungen und theologischen Intentionen aufzeigen zu können.