Diese ethnologische Studie beleuchtet den Prozess der amazighischen Identitätsbildung in Marokko. Kristin Pfeifer zeichnet nach, wie Amazigh-Aktivisten selektiv auf das amazighische kulturelle Inventar zurückgreifen, um eine Differenz gegenüber der arabischen Bevölkerung zu unterstreichen und die Gruppe der Imazighen zu konstituieren. Anhand der Merkmale Sprache, Genderbeziehungen und Indigenismus analysiert sie die Beziehungen zwischen Diskurs und Praxis der Aktivisten und geht dem Wechselspiel zwischen lokaler, nationaler und internationaler Ebene der Bewegung nach. Das Buch legt anhand empirischer Daten aus einer multilokalen Feldforschung dar, in welchem Spannungsverhältnis sich soziale Bewegungen heute befinden.