Auch bei der Zeiss Ikon AG in der Mügelner Straße 40 im Stadtteil Dresden Reick wurden ab Oktober 1944 KZ-Häftlinge als Zwangsarbeiter in der Rüstungswirtschaft ausgebeutet. Sie wurden aus den Konzentrationslagern Auschwitz und Bergen-Belsen in das Außenlager des KZ Flossenbürg überstellt. Die Frauen kamen aus Russland und der Ukraine, aus Polen, Jugoslawien und Italien. Kurz vor der großen Bombardierung Dresdens treffen dann auch Jüdinnen ein, die überwiegend aus Ungarn, aber auch aus Frankreich, dem Deutschen Reich und anderen Ländern stammen.
Es bricht eine Typhusepidemie aus, der bald zahlreiche Häftlinge zum Opfer fallen und die auch auf die SS-Wachmannschaft und die Aufseherinnen übergreift. Im April 1945 werden die verbliebenen Häftlinge zu Fuß Richtung Süden evakuiert und bei Hellendorf von sowjetischen Truppen befreit.
Pascal Cziborra hat diverse Dokumente und Informationen zu den betroffenen Häftlingen und dem beteiligten SS-Personal zusammengetragen, die Geschichte des KZ-Standortes akribisch analysiert und die Ergebnisse seiner Recherchen der Öffentlichkeit endlich zugänglich gemacht.