Das 1966 gegründete und 1990 abgewickelte „Zentralinstitut für Jugendforschung beim Ministerrat der DDR“ (ZIJ) in Leipzig war eine der bedeutsamsten Wissenschaftseinrichtungen der DDR und hatte hinsichtlich der thematischen Breite – weit über Jugend hinaus – und Qualität der Untersuchungen hohe nationale und internationalen Reputation.
Der Band erhellt über die ungewöhnliche Perspektive eines intensiven und sehr offenen dialogischen Gesprächs mit seinem Direktor Walter Friedrich u. a.
- seinen eigenen DDR-typischen sozialen Aufstieg zu einem führenden Spitzenwissenschaftler der ersten Generation durch Bildung,
- die sich differenzierende Institutsstruktur sowie die Methoden, theoretischen Ansätze und vor allem wesentliche empirische Ergebnisse der Jugendforschung,
- das frühzeitige und durchgängige Gespür Walter Friedrichs für neue und brennende Probleme der DDR-Gesellschaft bis hin zu seiner Rolle in den bewegten Zeiten der „Wende“ und
- insgesamt das schwierige Verhältnis von Wissenschaft und Politik in der DDR.