Das Osmanische Reich stand der deutschen und österreichischen Kultur lange Zeit sehr zurückhaltend und distanziert gegenüber. Europäische Standardwerke osmanischer Geschichte wurden teilweise mit deutlich über hundert Jahren Verspätung ins Türkische übersetzt, viele Werke der deutschen Aufklärung erst in den 1980er-Jahren. Nihal Kubilay Pinar untersucht die literarischen Beziehungen zwischen der Türkei und Österreich vom 19. Jahrhundert bis heute und erforscht die Hintergründe dieser Distanziertheit. Dabei analysiert sie insbesondere die Bedeutungen des Übersetzungsbüros „Tercüme Bürosu“ sowie der Zeitschrift für Übersetzung „Tercüme Dergisi“ in der Evolution der türkischen Übersetzungsgeschichte.