Es gehört zu den zentralen Aufgaben von Theologie und Kirche die christlichen Sinngehalte in einen lebendigen Kontakt mit unserer Gegenwart zu bringen. Bei dieser Aufgabe kann der Dialog mit dem zeitgenössischen Theater hilfreich sein, da es die heutige Welt sensibel wahrnimmt, mit wachem Blick reflektiert und auf der Bühne auslotet. In diesem Buch setzt sich die Verfasserin mit dem modernen Drama „Unschuld“ von Dea Loher aus theologischer Perspektive auseinander. Im Mittelpunkt steht dabei die Geschichte der beiden afrikanischen Flüchtlinge Fadoul und Elisio, die mit der Hoffnung auf ein besseres Leben nach Europa gekommen sind, deren Leben aber vollends aus den Fugen gerät, als sie Zeugen werden, wie eine junge Frau im Meer ertrinkt. Wie gehen die beiden Figuren mit der Erfahrung der Schuld um, eine ertrinkende Frau nicht gerettet zu haben, und was lässt sich aus theologischer Sicht dazu sagen?