Bis heute wird das diskursive Umfeld der beiden großen volkssprachlichen enzyklopädischen Dichtungen des ausgehenden Mittelalters, des »Roman de la Rose« (Guillaume de Lorris/Jean de Meung) und der »Divina Commedia« (Dante Alighieri), zu wenig wahrgenommen. Ziel der hier versammelten Tagungsbeiträge ist es, Vorbedingungen, Parallelphänomene und Fortentwicklungen der Tendenzen beider Texte zu untersuchen und dabei nach Diskursformationen, Gattungen, allegorischen und anderen poetischen Verfahren sowie intertextuellen Relationen zu fragen. Neben Aufschlüssen über wenig bekannte Autoren wie Francesco da Barberino, Giovanni Gherardi da Prato, Brunetto Latini, Fazio degli Uberti und Federico Frezzi bietet der Band aufgrund seines speziellen Blickwinkels auch neue Einblicke in die »Göttliche Komödie« und den »Rosenroman« selbst.