Drei „gewöhnliche Menschen“ der sogenannten Goethezeit stehen im Mittelpunkt dieses Buchs: Caroline Wucherer aus Halle (1784–1834), der aus Bremen stammende Mediziner Adolph Müller (1784–1811) und der in Berlin geborene Jurist Carl Schede (1774–1833). Sie waren eng mit zahlreichen berühmten Künstlern und Intellektuellen der Epoche verbunden, allen voran Friedrich Schleiermacher. Über Caroline sagte Schleiermacher, „so nahe hat mir nie eine gestanden als dieses holde Geschöpf“. Gestützt auf eine Fülle bislang unveröffentlichter Zeugnisse entwirft Hans-Georg Schede ein dichtes Lebenspanorama der bürgerlichen Bildungsschicht jener Epoche, das es aus solch intimer und privater Perspektive bisher nicht gibt. Anhand der Lebensschilderungen Carolines, Carls und Adolphs zeigt er zudem auf, wie sich das Zentrum der akademischen Ausbildung in Preußen im ersten Jahrzehnt nach 1800 von Halle nach Berlin verlagerte. Am Ende der Erzählung heiraten, wie in einem Roman, zwei der Hauptpersonen einander, und die dritte stirbt aus Kummer darüber.