Schon vor den medial viel beachteten Occupy und Blockupy-Protesten 2011/2012 haben sich in Deutschland direkt im Anschluss an die Krise auf den globalen Finanzmärkten Ende 2008 erste großflächigere Proteste formiert. Anknüpfend an den Hegemonieansatz von Antonio Gramsci und dessen poststrukturalistische Wendung durch Ernesto Laclau und Chantal Mouffe analysiert die Autorin diese Proteste aus hegemonietheoretischer Sicht.

Im Zentrum stehen dabei die Krisen- und Gesellschaftsanalysen der AktivistInnen, daraus resultierende Forderungen, die von den Protestierenden verfolgten Handlungsstrategien sowie das damit verbundene Politikverständnis, der Umgang mit Macht- und Herrschaftsverhältnissen und die Diskussion um die Entwicklung gemeinsamer Hegemonieprojekte.

Im empirischen Teil ihrer Analyse der Krisenproteste greift die Autorin auf (queer-)feministische, postkoloniale und poststrukturalistische Theorien u.a. von Antke Engel, J.K. Gibson-Graham und Gayatri Chakravorty Spivak zurück, um problematische Identitäts-, Gesellschafts- und Politikverständnisse daraufhin zu hinterfragen, wie Gegen-Hegemonie wirklich poststrukturalistisch gedacht und gelebt werden kann.