Wie konnte vor allem deutschsprachige Literatur im Deutschen Orden, einem Ritterorden, entstehen oder aufgenommen werden? Das vorliegende Buch untersucht  das Thema in drei Gruppen – unter "Grundlagen" wird besonders gefragt, wer im Orden lesen konnte und wollte und wer das Entstehen von Literatur veranlasst hat. Mittelalterliche Buchbestände werden nach ihrer Aufzeichnung in Inventaren vorgestellt und interpretiert. Unter "Geistliche Dichtung" geht es um wesentliche Beispiele von Nachdichtungen biblischer Texte, die zumeist von außerhalb übernommen wurden. Im Mittelpunkt stehen Überlieferungen ('Väterbuch'; Heinrich von Hesler), die Gestaltung von Texten (Philipps 'Marienleben'; 'Hiob') und ein Textvergleich (Tilo von Kulm). Unter "Historiographie" drehen sich die Beiträge zunächst um die lateinischsprachigen Anfänge im 13. Jahrhundert, sodann um die vornehmlich von Ordensbrüdern verfassten deutschsprachigen Texte aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Der Schwerpunkt liegt auf überlieferungsgeschichtlichen, literarischen und theologischen Gesichtspunkten;  vor allem auf Peter von Dusburg und Nikolaus von Jeroschin.