Der vorliegende Band befasst sich auf erhellende Weise mit bislang kaum erforschten Aspekten der deutsch-spanischen Phraseologie und bedeutet somit einen wichtigen Schritt in der allgemeinen kontrastiven deutsch-spanischen Sprachforschung. Hauptanliegen des Sammelbands ist die Beschreibung der Semantik deutscher und spanischer Phraseologismen, wobei sich das Augenmerk der Untersuchungen auf semantische Phänomene wie z. B. Litotes, Synonymie, sowie auf die Wechselbeziehungen zwischen Metapher und Metonymie richtet. Vor dem Hintergrund der kognitiven Linguistik wird des Weiteren auf Idiome aus den Zieldomänen ‚Krankheit‘ und ‚Reden‘, und aus der Quelldomäne ‚die fünf Sinne des Menschen‘ eingegangen, aus deren interlingualen Vergleich sich interessante Konvergenzen und Divergenzen in der Konzeptualisierung der außersprachlichen Wirklichkeit durch Idiome feststellen lassen. Spezifische Phrasemtypen wie expressive Routineformeln (z. B. diejenigen mit der Bedeutung ‚Zustimmung‘ wie Das kann man wohl laut sagen / ¡Y que lo digas!), pronominale Phraseologismen (z. B. keine Menschenseele / ni un alma), phraseologische Diskursmarker mit dem Verb sagen / decir (z. B. genauer gesagt / mejor dicho) und Kollokationen (z. B. Hilfe leisten / prestar ayuda) im Deutschen und Spanischen bilden den Untersuchungsgegenstand einer weiteren Sektion des Bandes, in der darüber hinaus der Prosodie der Idiome aus fremdsprachlicher Perspektive sowie der Frage der interlingualen Äquivalenz auf der System- und der Textebene nachgegangen wird.