Von der Benennung eines Neugeborenen über die vielen Bezeichnungen, die man im Laufe seines Lebens führt (Rufnamen, Spitznamen, Familiennamen), bis zum Namen, den man sich "gemacht hat" und der über den Tod hinaus erinnert wird – es sind stets die Namen, die sagen, wer wir sind. Ihre Vergabe, Veränderung, Führung und auch Nicht-Führung waren im Mittelalter wichtig, um verwandtschaftliche und nicht-verwandtschaftliche Beziehungen zu gestalten. Eingebettet in einen Vergleich mit nordwesteuropäischen, skandinavischen und mediterranen Namenspraktiken wird der Umgang mit Namen aller Art im spätmittelalterlichen Konstanz untersucht. Auf diese Weise werden die oft überraschenden Gestaltungsmöglichkeiten sozialer Beziehungen im Mittelalter analysiert.