Motivationale Effekte kooperativer Lehr- und Lernformen und deren Wirkungsweise sind im Sportunterricht bislang wenig erforscht. Zur theoretischen Fundierung der Gestaltung einer Lern -umgebung, in der kooperatives Lernen möglichst effektiv im Unterricht eingesetzt werden kann, werden lerntheoretisch aus konstruktivistischer und systemischer Perspektive Gestaltungsempfehlungen abgeleitet. Eine konkrete Umsetzung wird am Beispiel des Gruppenpuzzles entwickelt und im Sportunterricht evaluiert. In Anlehnung an die Selbstbestimmungstheorie von Deci und Ryan können Wirkungszusammenhänge und positive motivationale Effekte im Sportunterricht empirisch nachgewiesen werden. Zudem kann gezeigt werden, dass das Gruppenpuzzle besondere motivationale Effekte bei auffälligen Schülern hervorruft.

Der vierte Band der Reihe Schulsportforschung beschreibt eine Studie zum "kooperativen Lernen im Sportunterricht" von Andrea von Külmer. In dieser werden in einem theoretischen Rahmen lerntheoretische Erkenntnisse auf die Gestaltung einer Lernumgebung mit kooperativem Lernen am Beispiel des Gruppenpuzzles übertragen. Die Wirksamkeit dieser Lernumgebung im Sportunterricht hinsichtlich motivationaler Variablen wird anhand einer quasiexperimentellen Studie untersucht und beschrieben. So kann kooperatives Lernen mit dem Gruppenpuzzle als funktionierende und effektive Praxis des Lehrens und Lernens im Sportunterricht dargestellt werden, die durch aktuelle Lerntheorien begründet wird.