Individualität – in der Renaissance entdeckt, in der Aufklärung verbürgerlicht und in der Romantik idealisiert – ist zum Massenphänomen verkommen. Denn in kaum etwas gleichen wir unseren Mitmenschen mehr als darin, anders sein zu wollen. Daß aber Einzigartigkeit allein nichts Besonderes ist und Meinungen nur Konformisten haben, gibt Alexander Eilers in seinem fünften Aphorismenband nach "Kätzereien" (2008/2011), "Underdogmen" (2008/2011), "Wissensbisse" (2011) und "Exorzitien" (2012) 'Selbst-kritisch' zu bedenken. Ausgewählte Textbeispiele: "Mein Ich unterdrückt das, was ich bin." / "Das Erlaubte ist schon fast verboten." / "Die Treue des Schmerzes kompensiert den Verlust."