Als gelernter Mechaniker entwickelte Jean Baier (1932–1999) eine künstlerische Faszination für zweckmäßige Formen und die Ästhetik industrieller Fertigung. Mit der Spritzpistole trug er Zellulosefarbe auf Blech, Aluminium und synthetische Stoffe auf. Strenge Klarheit, kantige Linien und reduzierte Farbigkeit kennzeichnen seine dreidimensionalen Arbeiten, die den Diskurs zur Konkreten Kunst mitprägten. In den 1960er- und 1970er-Jahren schuf Baier Wand- und Fassadengemälde. Für die Mensa der Universität St. Gallen realisierte er ein Metallrelief (1963), für Novartis die Wandgestaltung eines Vorstandsbüros (1972), für die Schweizer Botschaft ein Werk in Brasília (1983) sowie ein weiteres im Schwimmbad Varembé in Genf (1990/91). Die Publikation stellt Baiers Objekte für den öffentlichen Raum zusammen mit ausgewählten Grafiken und Gemälden vor, sodass ein lebendiges Porträt dieses ungewöhnlichen Künstlers entsteht.