Das Burgenland, bekannt durch seine schöne und abwechslungsreiche Landschaft – Bergland, Steppe, See – und durch seine Burgen, malerischen Kleinstädte und Dörfer, ist auch seit je ein Kulturraum. Insofern wird es nicht überraschen, dass es auch eine bedeutsame Literatur aufzuweisen hat.
Diese umfassende Darstellung widmet sich erstmals der deutschsprachigen Lyrik des Burgenlandes in den letzten zweihundert Jahren. Therese von Artner war mit Grillparzer bekannt, Ada Christen dichtete die "Lieder einer Verlorenen", David Ignatz Neumann aus Rust am See wanderte als Zionist nach Palästina aus und schrieb "Bittere Melodie", Landeshauptmann Alfred Walheim verfasste beeindruckende Balladen, Hertha Kräftner gehört zu den bedeutendsten Autorinnen der Nachkriegszeit, Ernst Schönwiese ist beinahe zur Weltgeltung gelangt. In den letzten Jahrzehnten hat sich die Lyrik des Burgenlandes in einer Anzahl eigenwilliger Autoren teils bis ins Experimentelle entwickelt.