Die Frage nach der Einfühlung in literarische Figuren ist spätestens seit dem 'ethical turn' in den Literatur- und Kulturwissenschaften aktueller denn je. Dieser Band untersucht das Spannungsfeld zwischen emotionalem Engagement, intellektuellem Interesse und ästhetischer Distanz, wie es für literarische Texte charakteristisch ist, unter den Gesichtspunkten der Empathie und Sympathie. Inwiefern lässt sich das Empfinden von Empathie und Sympathie für literarische Figuren mithilfe kognitionswissenschaftlicher Erkenntnisse verstehen? Welche narrativen Strategien halten unterschiedliche Genres bereit, um Empathie und Sympathie oder aber kritischen Abstand und Antipathie zu erzeugen?

Der Band widmet sich Fragen wie diesen aus komparatistischer Perspektive, indem er Beiträge aus Anglistik und Amerikanistik, Germanistik und Romanistik vereinigt; unter einem erweiterten Textbegriff werden zudem auch film- und medienwissenschaftliche Ansätze berücksichtigt.