Es geschah während seines ersten Sommers in der kanadischen Wildnis. Der gelernte Koch Reno Sommerhalder, damals knappe zwanzig Jahre alt, übernachtete dort, wo er sich am wohlsten fühlte: draußen in der Wildnis. Von Bären wusste er bis dahin wenig. Doch als einer mitten in der Nacht mit einem einzigen Prankenhieb sein Zelt aufschlitzte, waren die wenigen Sekunden Auf in Aug mit dem Tier wegweisend für Renos weiteren Werdegang. Von Stund an war er mit dem – wie er sagt – Bärenvirus infiziert. Der junge Schweizer verließ seine Heimat und zog in den Norden Kanadas, wo er sein Leben fortan auf den Spuren der Bären verbrachte. Im Zuge seiner Arbeit mit diesen faszinierenden Tieren lernte Reno den Kanadier Charlie Russell kennen, den weltweit führenden und inzwischen verstorbenen Bärenspezialisten. Als dieser ihn fragte, ob er mithelfen würde, im Süden der russischen Halbinsel Kamtschatka fünf Bärenwaisen auszuwildern, wurde Reno zur Bärenmutter. Damit begann eine Reise, die auch seine Sehnsucht nach von Menschenhand unberührter Natur befriedigte. Das Buch »Ungezähmt« erzählt von dieser Reise, aber auch von einer anderen. Der vielleicht schönsten. Der Reise zu sich selbst.