Die letzten feierlichen Augenblicke vor dem Konzert. Augenblicke, bei denen alles zu schweben scheint und die Zeit still steht. Aber die Zeit ist nicht stehen geblieben, besonders bei diesem Konzert nicht, besonders für den Erzähler und seine Schwester nicht. Der weltberühmte Pianist Stefan Bosel ist an diesem Abend nach Dresden in seine Heimatstadt zurückgekehrt und in seinem Publikum, zu seinen Füßen, erlebt der Erzähler seine mit Bosel verbrachte Jugend- und Studienzeit aufs Neue, eine Zeit, die angefüllt war mit Musik, mit Freundschaft, mit Liebe und Neid, mit glänzenden Erfolgen und elendem Versagen, diese Zeit in Dresden, der Kunststadt und Elbmetropole, deren Bewohner sich ihres Musikverständnisses, ihrer Liebe zur Kunst, ihrer Feingeistigkeit rühmen. Doch dann, nach dem Konzert bei einem künstlerischen Abendessen, endet das Wiedersehen der ehemaligen Freunde in einem wilden Finale furioso mit einer wütenden Abrechnung, bei der keiner, das Dresdener Publikum ebenso wenig wie die Musiker oder die Kunststadt mit all ihrer Tradition ungeschoren bleibt. Ein Text wie ein Feuerwerk aus Worten, rhythmisch und musikalisch, ein Kabinettsstück monologisierenden Erzählens.