Marina Wagener rekonstruiert handlungsleitende Orientierungen von Jugendlichen in Deutschland, die – vor allem im schulischen Kontext – Kinderpatenschaften für Kinder in Ländern des Globalen Südens übernommen haben. Ihre auf Basis von Gruppendiskussionen gewonnenen Ergebnisse verdichtet sie zu drei Orientierungstypen: Konkretisierung, Generalisierung und Distanzierung. Auf je unterschiedliche Weise wird an diesen sichtbar, wie wirkmächtig die strukturelle Anlage der Patenschaft als konkrete Spendenbeziehung für Auseinandersetzungsprozesse von jugendlichen Patinnen und Paten ist. Mit der Diskussion der empirischen Ergebnisse zeigt die Autorin Grenzen eines weltgesellschaftlichen Lernens in Kinderpatenschaften auf und liefert theoretische Perspektiven auf die Herausforderung sozialen Lernens in einer globalisierten Welt.