'Das Projekt-Konzept von Jördis Hirsch weicht von einem konventionell illustrierten Gedichtband bzw. Bilderbuch ab und hat einen experimentellen Anspruch. Anstatt einzelne Gedichte zu illustrieren, zog die Autorin eine freie Auseinandersetzung mit Lieblingstexten vor und bietet dem Leser bzw. Zuschauer eine Art Rätselspiel - von einem Potpourri aus Ringelnatzschen Figuren begleitet - an. Das spiegelt sich u. a. in dem Verzicht auf vollständige Text-Wiedergabe und in der Auswahl einzelner bekannter Ringelnatzschen Wortspiele als 'rotem Faden' - auch buchstäblich - wider, der in der Grafik als Lettering repräsentiert wird. Erotische Obsessionen des Ringelnatzschen Werkes tauchen ebenfalls in den Illustrations-Motiven auf.' (Zitat Vitali Konstantinov (international renommierter dt. Illustrator, Dozent für Illustration an der Phillips Universität Marburg) - 'Es ist der kreative Versuch in die Denkwelt eines Dichters zu blicken und seinen Gedankenfetzen zu folgen und an seinen Wundern und Abgründen teilzuhaben. Bei dem Betrachter soll das Gefühl erzeugt werden, ganz in die Phantasie des Künstlers einzutauchen. meine persönliche Vorstellung des Ringelnatzschen Ideenreichtums seiner Gedichte sind dabei mit meinen Illustrationen verschmolzen, woraus eine originelle Form der Gedichtillustration entstand.” (Zitat Künstlerin) - Jördis Hirsch: gebürtige Dresdnerin, Jahrgang 1987; studierte in Marburg und Paris Bildende Kunst und Illustration; Einzelausstellung im Kaminzimmer des Kulturhistorischen Museums in Wurzen, das Buch ist im Museumsshop ab dem 14.11.2014 erhältlich; präsentiert Abschlusswerk (32-seitiges Buchprojekt) mit dem Titel 'Ritze Rotze', benannt nach der gleichnamigen Gedichtzeile aus den Abzählreimen von Ringelnatz sowie weitere freie Motive, denen mehrere Monate intensiver Recherche von Ringelnatz Leben und Werk vorausgingen. Die junge Künstlerin faszinierten vor allem der ungebrochene Optimismus und die Fähigkeit des Dichters, das Wunderbare im Kleinen, Unscheinbaren und Alltäglichen zu sehen. Die in Mischtechnik entstandenen Motive zu bekannten wie auch weniger bekannten Ringelnatz-Zitaten setzen sich in humoristisch-hintersinniger Weise mit seinem Werk auseinander. Sie bieten dem Leser die Gelegenheit als Suchbilder dechiffriert zu werden, die über den direkten typografischen Kontext hinaus auf weitere Gedichte des Dichters verweisen. Einschließlich der Ausstellungskonzeption ist das Projekt eine künstlerische Interpretation der Gedankenwelt des Dichters. Sie ermöglicht dem Betrachter einen direkten Einblick in die Wunder und Abgründe seiner Fantasie. Derzeit illustriert Jördis Hirsch literarische Arbeiten des freien Autors und Walter-Bauer-Preisträgers André Schinkel und lebt und arbeitet als freischaffende Grafikerin und Illustratorin in Berlin.