Die linguistischen Untersuchungen zu jugendliterarischen Texten sind durch gemeinsame stiltheoretische Prämissen gekennzeichnet: Stil – die Art und Weise, etwas Mitzuteilendes zweckgebunden zu gestalten – wird als relationale Kategorie betrachtet. Stilanalysen berücksichtigen die Komponenten Textproduzent – Text – Textrezipient ganzheitlich. Literarische Texte sind aufgrund ihrer Einbindung in die poetische Kommunikation stilanalytisch spezifisch zu behandeln. Die Autorinnen und Autoren des Bandes belegen diese Grundsätze methodenplural und aus unterschiedlichen Perspektiven: Aus der Perspektive von Textproduzenten werden Kommunikations- und Sprachreflexionen von Schriftstellerinnen und Schriftstellern erörtert, aus einer Textperspektive unterschiedliche jugendliterarische Text-sorten nach ausgewählten stilistischen Gestaltungskategorien analysiert und aus der Perspektive von Textrezipienten Stilwirkungen beschrieben. Der Band stellt linguistisch-stilistische Untersuchungen zu einem gegenwärtig unterrepräsentierten Arbeitsfeld vor und appelliert gleichzeitig, den Sprachgebrauch literarischer Texte wieder deutlicher in den Fokus linguistischen Interesses zu rücken.