Menschen mit geistiger Behinderung sind ebenso wie Personen der Allgemeinbevölkerung mit steigendem Lebensalter von alterungsabhängigen Erkrankungen wie Demenz betroffen. Alterungs- oder demenzbedingte Veränderungsprozesse beeinflussen aber nicht nur die räumlichen, organisatorischen und sozialen Strukturen in Wohneinrichtungen der Eingliederungshilfe, sondern machen auch eine Anpassung und Neuentwicklung von Begleitungs- und Unterstützungsmöglichkeiten
erforderlich. Da das soziale Netzwerk der erkrankten Person mit geistiger Behinderung durch den demenziellen Krankheitsverlauf äußerst beansprucht und so die Lebensqualität aller Beteiligten stark beeinträchtigt werden kann, werden in dieser Arbeit zum einen die Erlebnisse, Deutungen und Bewältigungsstrategien von professionellen Begleitpersonen sowie Mitbewohner/Innen mittels qualitativer Forschungsmethoden ermittelt. Zum anderen wird ein innovatives Erwachsenenbildungskonzept entwickelt und evaluiert, welches Menschen mit und ohne geistige Behinderung gleichberechtigt im Umgang mit Demenz schult. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass demenzielle Beanspruchungen gemeinschaftlich bearbeitet werden und zeigen die Bedeutung bedarfsangepasster Bildungsangebote mit hohem Lebensweltbezug und Praxisnutzen für den Erhalt
von Lebensqualität.