Die vorliegende Sammlung enthält die Briefe, die Rita Maria Rockenbauer
in den Jahren 1938-1942 an ihren Mann schrieb. Sie reflektieren den
vergeblichen Kampf einer jungen jüdischen Frau aus Wien um die Liebe
ihres Mannes und um ihr Überleben. Die meisten Briefe schrieb Rita
Rockenbauer während ihrer Internierung im Sammellager Wien 2., Kleine
Sperlgasse 2a und schmuggelte sie zu ihrem von ihr bereits geschiedenen
Mann Emil Rockenbauer hinaus. Der letzte Brief entstand unmittelbar vor
ihrer Deportation nach Maly Trostinec. Hinter den Briefen verbirgt
sich eine verstörende Geschichte von Gier und Verrat aus dem
nationalsozialistischen Wien, deren Opfer Rita Rockenbauer wurde und die
die Gerichte in der NS-Zeit und in den ersten Nachkriegsjahren
beschäftigte. Eleonore Lappin-Eppel ist wissenschaftliche
Mitarbeiterin am Zentrum für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte
der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Katharina und
Johann Soukup sind durch ihre Freundschaft mit Emil Rockenbauer und
seiner zweiten Frau in den Besitz der schriftlichen Zeugnisse von Rita
Maria Rockenbauer gelangt. 2010 haben sie die Gedichte der Autorin
herausgegeben. Nun folgen die Briefe, die den literarischen Nachlass
ergänzen.