Das Motiv des Essens ist in der Kinder- und Jugendliteratur allgegenwärtig – und bisher dennoch kaum erforscht. Dabei weist es weit über seine unmittelbare Körperlichkeit hinaus und trägt als formen- und funktionsreiches Motiv zur Gestaltung literarischer Welten bei. Anhand exemplarischer Texte der Aufklärung, der Romantik und des Biedermeier lotet die Studie aus, wie sich im Mikrokosmos des Essens gesellschaftliche Makrostrukturen und epochenspezifische Konzepte von Kindheit offenbaren. Damit wendet sich die Studie erstmals dem überraschend vielschichtigen Potenzial kinderliterarischer Essensinszenierungen zu und liefert nicht nur einen innovativen Forschungsbeitrag zur Literaturwissenschaft, sondern auch zum interdisziplinären Diskurs um Essen, Kultur und Gesellschaft.