Wie lässt sich die Versprachlichung eines Abstraktums wie Herrschaft in der deutschen Sprache fassen? Insbesondere in einer Zeit, die noch stark vom Lateinischen geprägt ist? Die Untersuchung des Wortgebrauchs von rike innerhalb der ersten deutschsprachigen Prosaweltchronik, der Sächsischen Weltchronik, nähert sich dieser Frage anhand detaillierter Handschriftenauswertungen. Dank der breiten und teils sehr disparaten Überlieferung der Sächsischen Weltchronik ist es möglich, in einem Querschnitt zu erschließen, wie stabil das Reden über Herrschaft in diesem Text ist. Die in der Analyse gemachten Beobachtungen werden abschließend synthesen- und überblicksartig mit bestehenden Beobachtungen zu Herrschaftsvorstellungen in der Entstehungszeit der Sächsischen Weltchronik verknüpft.