Das onomastische Interesse an Familiennamen konzentrierte sich bislang auf ihre Etymologie. Fragen zu ihrem grammatischen Verhalten wurden dagegen kaum gestellt. Erstmals vereint dieser Band ausschließlich namengrammatische Untersuchungen, synchrone wie diachrone. Sie betreffen die Bereiche Morphologie, Syntax, Pragmatik und Transposition. Behandelt werden Fragen zum wortbildungsmorphologischen Status des Komplexes Ruf- + Familienname, zur dialektal variierenden Abfolge dieser beiden Namen ("Anton Hofreiter" vs. "der Hofreiter Anton"), zur Artikelsetzung vor Personennamen ("die Merkel" vs. "Ø Merkel"), zum Neutrum und seinen Funktionen (bei "das Merkel"), zur Sexusmovierung von Familiennamen ("die Müllerin/die Müllersche"), zur Schaffung neuer Familiennamen in Schweden sowie zur Syntax von Genitivkonstruktionen und deren Prinzipien ("Merkels Politik" vs. "die Politik Merkels"). Eingeschlossen wird die Pragmatik verschiedener onymischer Konstruktionen in Zeitungstexten, ebenso Transpositionen wie z.B. Familiennamen in Unternehmensnamen oder in Spitznamen. Aus kontrastiver Perspektive werden neben Deutsch auch Schwedisch, Katalanisch, Litauisch, Luxemburgisch, Ungarisch und Russisch behandelt.