Die Erzählungen dieses Bandes beschreiben die Nachwirkungen des Krieges und schildern
Erlebnisse aus jener Zeit. Ein Briefträger bringt die Gefallenenmeldungen in die Dörfer
(„Verlorene Briefe“), eine Engländerin fährt ins Rheinland auf der Suche nach dem Wrack
eines Bombers, mit dem ihr Vater abgestürzt ist („Lancaster über Overath“), ein alter Mann
besucht das Dorf, das er 1945 verlassen musste („Im Land der Pusteblumen“). Die Titel -
geschichte erzählt von einer Frau, die mit ihren Kindern zu Fuß aus dem Osten flieht, bis
Mecklenburg kommt, dort ein weiteres Kind auf die Welt bringt und es einer kinderlosen
Bäuerin schenkt.
Vor 70 Jahren endete der Zweite Weltkrieg, aber noch immer rumort dieses Geschehen in den Köpfen und Herzen.
Im persönlichen Erleben zog sich das Kriegsende mächtig in die Länge. Für einige ging der
Krieg erst zu Ende, als die letzten Gefangenen heimkehrten („Chor der Gefangenen“),
andere deuteten den Fall der Mauer 1989 als ihren Abschluss des Krieges („November in
Dresden“). Für Millionen ging der Krieg schon vor 1945 zu Ende.
Alle Geschichten haben einen wahren Kern, die Personennamen sind erfunden.