Josef Schicho wurde 1930 in der südböhmischen Stadt Kaplitz als Bauernbub geboren. Bereits in seiner Kindheit waren die Spannungen zwischen der deutschsprachigen und der tschechischen Bevölkerung der damaligen Tschechoslowakei spürbar. Seine Familie bejubelte den Anschluss des Sudetenlandes an das Deutsche Reich 1938 und blickte sieben Jahre später mit Bangen der sich anbahnenden Niederlage Hitler-Deutschlands entgegen. Noch ahnte aber niemand, wie rabiat die tschechischen Politiker die nunmehr wieder offene Nationalitätenfrage zu lösen gedachten.
Mit ihrer Aussiedlung 1946 stand die Familie Schicho plötzlich völlig heimat- und mittellos da, und der Autor hat noch sehr präzise Erinnerungen an den mühsamen und langsamen Aufstieg in der neuen Heimat.