Kunstpädagogische Forschung darf die generationenübergreifende Bildungsdebatte nicht vernachlässigen. Das Projekt in einem Münchner Altenheim greift den Erfahrungsreichtum alter Menschen auf und focussiert die Wiedergewinnung von Ressourcen durch Bild-Erinnerungsarbeit zur Gestaltung der letzte Lebensphase. Es entstehen biographisch fundierte Lebenscollagen als bildnerische Wiederbelebung der persönlichen Vergangenheit mit der sinnstiftenden Verknüpfung von Erfahrungseinheiten durch das Zusammenfügen von biographisch gestalteten Bildelementen. Das spielerische Collageverfahren und die Ausgestaltung von Körperkonturen kann künstlerisch ungeübten Menschen und fachfremden Betreuern Impulse für einen bildnerisch-ästhetischen Zugang zu verschütteten Potentialen geben. Die Forschungsarbeit basiert auf einer detaillierten Evaluationsstudie, in der das Bildmaterial und die begleitenden Narrationen der Projektteilnehmer in eine interdisziplinäre Theoriebildung eingebracht werden.