Demenz ist nicht heilbar, aber Musik als reflexive, kreative Praxis kann helfen, die Person hinter der Demenz wieder sichtbar zu machen. Das innovative Programm »Music for Life« der Wigmore Hall in London bringt seit 1993 MusikerInnen, Demenzkranke, PflegerInnen und WissenschaftlerInnen zu kreativen musikalischen Workshops mit dem Ziel zusammen, die Beziehung zwischen Demenzpatienten und Pflegepersonal zu stärken.

Die vorliegende Studie basiert auf Gesprächen, Feldbeobachtungen, Reflexionstagebüchern und Interviews und erforscht auf diese Weise die Interaktion zwischen Musik und Demenz in einer systematisch-empirischen Untersuchung. Entstanden ist – in den Worten des amerikanischen Ethnologen Clifford Geertz – eine »dichte Beschreibung« der neuen Freundschaft zwischen Musik und Demenz, die Geschichte einer faszinierenden Praxis. Die Ergebnisse der Studie sind inspirierend für MusikerInnen und hilfreich für die Arbeit und das Zusammenleben mit Betroffenen und richten sich sowohl an professionelle HelferInnen als auch an Familienangehörige.