Psychotherapie lässt sich als ein Prozess verstehen, der wesentlich mit ästhetischer Erfahrung und ästhetischer Gestaltung zu tun hat. Die Ästhetik ist einer der besonderen Orte des Ausdrucks und der Darstellung des Unbewussten, das nicht nur das Nichtgewusste, sondern auch dasjenige Wissen umfasst, das der Mensch nicht wissen will und das dennoch seine Wirkungen entfaltet – auch und gerade in der therapeutischen Beziehung. Die Kunst, die in Formen der Wahrnehmung, des Geschmacks und des Stils der Beteiligten verkörpert ist und im Prozess performativ zum Ausdruck gebracht wird, spielt für den therapeutischen Prozess eine entscheidende Rolle.

Psychotherapie ist Beziehungs-, Gestaltungs-, und Lebenskunst, die – vor allem mit Bezug zu künstlerischen Aktivitäten und konkreten Kunstwerken – eine ästhetische Kommunikation des Unbewussten der Beteiligten darstellt. Aus mehreren ästhetischen Perspektiven gehen die Autorinnen und Autoren der Frage nach, wie sich seelische Zusammenhänge in der psychotherapeutischen Behandlung kunstanalog bilden und im Austausch mit der Kunst verstehen und diskutieren lassen.

Mit Beiträgen von Dirk Blothner, Michael B. Buchholz, Daniel Burghardt, Karin Dannecker, Herbert Fitzek, Günter Gödde, Werner Pohlmann und Jörg Zirfas