Der Autor entwickelt eine rechnerunterstützte Simulationsanwendung, welche sich zur Betrachtung von Fertigungssystemen anhand einer Prognose alternsbedingter Veränderung von Personalstrukturen (z.B. Mitarbeiterwechsel), alternsbegleitender Veränderungen von Arbeitsleistungen (z.B. aufgabenbezogene Fähigkeitsentwicklung) sowie zur Einleitung präventiver Gestaltungsmaßnahmen eignet. Die vielfältigen Gründe und Ursachen der menschlichen Leistungsfähigkeit und der daraus letztendlich im Arbeitssystem resultierenden Leistung bilden dabei den Ausgangspunkt. Um jedoch eine alternsgerechte Personalplanung durchführen zu können, ist eine vermehrte Nutzung der personalorientierten Simulation und deren Einbindung auch in kommerzielle Simulationsverfahren notwendig.
Der Autor zeigt hierzu ein rechnerunterstütztes Verfahren auf, mit dem die Möglichkeit geschaffen wird, Faktoren, die einen Einfluss auf das Leistungsangebot älter werdender Mitarbeiter haben können, zu modellieren und - unter der Voraussetzung quantifizierbarer Zusammenhänge - in die Betrachtung der Leistungsentwicklung einer Person bzw. der Belegschaft in einem Fertigungssystem einzubringen.
Die Anwendbarkeit des Verfahrens wird anhand eines Anwendungsbeispiels verdeutlicht. Für ein längerfristig bestehendes Arbeitssystem aus der Automobilindustrie wurde eine expertenunterstützte Prognose bzgl. der Auswirkungen eines alternsbegleitenden Leis-tungswandels angewandt. Im Rahmen eines simulativ ausgeführten Szenarienvergleiches werden zudem Annahmen aus der vorhandenen Literatur herangezogen, die eine veränderliche alternsbedingte Leistung des Menschen im Laufe seines Lebens annehmen lassen.