Es ist immer wieder abenteuerlich, Erinnerung zur Sprache zu bringen. Hier die Verkäuferin in einer Bäckerei mit dem weißen Spitzenhäubchen, dort erste sexuelle Reize eines jungen Mannes. In souveräner Sprache entsteht das Aroma einer versunkenen Zeit. Wer es kann, mag den Pumpernickel riechen und vor sich sehen, den die Mutter nur einmal in der Woche auf den Abendbrottisch stellte. Gerhard Pötzsch hat ein literarisch beeindruckendes und anspruchsvolles Porträt seiner Heimat verfasst, ja eigentlich mündlich erzählt. Es kreist um eine große Frage: Kann man sein Leben in der Erinnerung finden?