Nicht erst seit der Corona-Pandemie steigen die Anforderungen im Lehrer*innenberuf. Geprägt sind sie von komplexen, teils kon -tro -ver -sen gesellschaftlichen wie auch bildungspolitischen Er -war -tungen, die dazu führen, dass Lehrkräfte ganz unterschiedliche Rollenbilder erfüllen müssen. Gleichzeitig haben sich die Rahmenbedingungen des Arbeitens nur wenig verändert: Der Arbeitsplatz von Lehrer*innen bleibt sowohl zeitlich als auch räumlich gesehen zweigeteilt. Somit ist es kaum verwunderlich, dass das Thema Belastungen und deren Folgen für das Individuum wie auch für das berufliche Handlungsfeld von Lehrkräften einen viel diskutierten Bereich darstellt.

Aneli Hüttner untersucht mittels einer Fallstudie an einem Berliner beruflichen Oberstufenzentrum die Belastungsdifferenzen zwischen Lehrer*innengruppen im Kontext unterschiedlicher Schüler*innengruppen und/oder Schulformen sowie schulischer Rahmenbedingungen. Insbesondere steht dabei die Arbeitszeitverteilung im Hinblick auf das Stundendeputat im Fokus. Auf die bestehenden Überlegungen und Ergebnisse der einschlägigen Literatur aufbauend, kann die hier vorgelegte Studie zeigen, dass Arbeitszeit und deren Organisation einen wesentlichen Faktor im Belastungserleben von Lehrer*innen darstellen können. Diesem kann jedoch mit relativ niedrigschwelligen Lösungsansätzen, z. B. Kooperation, Digitalisierung, begegnet werden.