Heinz Thomas Studie zur Entwicklungsgeschichte der bürgerlichen Formation geht von drei Beobachtungen aus. Eine erste besteht darin, dass seit dem letzten Drittel des 20. Jahrhunderts die Diagnosen beginnen, dass die Art des Wirtschaftens und des Zusammenlebens des westlichen Gesellschaftsmodells an die Grenzen ihrer Funktionalität zu geraten scheinen. Eine zweite Beobachtung betrifft die mit dieser Diagnose zeitlich zusammenfallende Kritik an der Aufklärung, welche von einem Jahrhundert der Emanzipation in ein Jahrhundert der materialen und mentalen Domestizierung des Subjekts umgedeutet wurde. Eine dritte Beobachtung hat zur Grundlage, dass sowohl das Zeitalter der Aufklärung wie unsere jüngere Gegenwart ihre Infragestellung des jeweiligen Gesellschaftszustandes bzw. ihre Selbstthematisierung ganz ausgeprägt im Medium allseitiger anthropologischer Reflexion vollziehen.


In den Fokus seiner Überlegungen stellt Thoma die Effekte der Globalisierung, insofern diese Argumentationsfiguren erzeugt, welche den Widerspruch von Freiheit und Vergesellschaftung zuspitzen.