Die Pfalzen Karls des Großen (768–814) waren die Paläste, von denen aus Karl sein europäisches Reich regierte. Die Zäsur, welche die Regierungszeit Karls des Großen (768–814) in allen Bereichen der Kulturgeschichte setzte, lässt sich auch im Bereich der Baukunst und der bildenden Künste deutlich erkennen: Karl der Große knüpfte während seiner Regentschaft nicht nur an die großen Vorbilder der Spätantike an, sondern bereicherte sie durch markante Neuerungen, die auch auf andere europäische Staaten wirkten und für die weitere historische und kunsthistorische Entwicklung wegweisend wurden. Die Baukunst des Abendlandes ist ohne diese Weichenstellungen nicht erklärbar.


Werner Jacobsen geht in diesem Band dem römischen und merowingischen Erbe nach und untersucht die Pfalzen in Paderborn, Frankfurt am Main, Ingelheim und Aachen. Einige dieser Anlagen, nämlich in Paderborn, Frankfurt am Main, Ingelheim und Aachen, sind durch archäologische Untersuchungen zu beträchtlichen Teilen erkundet worden, in Aachen hat sich seine Pfalzkapelle noch fast unverändert erhalten. Neueste Grabungen in Ingelheim und Aachen ergänzen die bisherigen Kenntnisse. Die vorliegende Publikation unterzieht die Ergebnisse und Deutungen einer kritischen Sicht und stellt unerwartete Fragen für die weitere Forschung.