Die Buchreligionen Islam und Christentum können ohne das Wort nicht auskommen, auch wenn dieses für beide jeweils unterschiedliche Bedeutungen hat. Zumindest dort, wo Religion weitergegeben wird, ist jedoch das Medium Wort unverzichtbar. Das gilt auch für die Weitergabe der Religion an anderssprachige Adressaten. Mit diesem letzten Fall befassen sich die Beiträge in diesem Band, die nicht nur theologisch bzw. theologisch-historisch und translationswissenschaftlich motiviert sind, sondern auch zum Teil religionsdidaktischen Überlegungen folgen. Translation wird daher zur Technik, um die Botschaft der heiligen Bücher weiterzugeben. Dieser Aspekt gewinnt etwa mit der jüngsten Etablierung des deutschsprachigen Islamunterrichts an deutschen Schulen immer mehr an Bedeutung. Dass dieser zur Zeit noch nicht wirklich "ankommt", hat sicher auch mit sprachlichen Problemen zu tun. Ähnliches gilt auch für den christlichen Religionsunterricht zumindest dort, wo er in mehrsprachigen und multikulturellen Kontexten stattfindet. Translation findet jedoch nicht nur im Bereich des (schriftlich oder mündlich gebrauchten) Wortes statt, sondern auch zwischen Medien, zum Beispiel zwischen Wort und Bild, und hier eröffnen sich zum Teil noch unbeackerte Forschungsfelder.