Mit dem neuen Direktstudium Psychotherapie geht die Lehre aller Richtlinienverfahren an den Universitäten einher. Zu diesen Verfahren zählt auch die Analytische Psychotherapie, die relativ nah an der klassischen Psychoanalyse zu verorten ist, z.B. liegen die Patient_innen während der Therapiesitzung auf der Couch. Zwar hat die analytische Psychotherapie im Alltagsverständnis, etwa durch Darstellungen in Film und Literatur, eine gewisse Verankerung, zugleich existieren aber nur wenig realitätsgerechte Vorstellungen davon, was »auf der Couch« nun tatsächlich passiert. Schweigen Analytiker_innen die meiste Zeit, um dann gegen Ende jeder der unzählig vielen Stunden mit großer Bestimmtheit verdrängte Gefühle gegenüber Mutter oder Vater zu deuten? Haben die teils abstrakten Konzepte überhaupt den nötigen Praxisbezug? Timo Storck und Svenja Taubner stellen an drei Fallbeispielen das Vorgehen exemplarisch vor – mit Materialien, die sich für eine in der Reform des Studiengangs geforderte anschauliche und klinisch relevante Vermittlung psychotherapeutischer Kompetenzen eignet.

Aus dem Inhalt
Arbeit in der Übertragung/Containment • Übertragungsdeutung • Übertragungsverliebtheit • Übertragungsanspielung ohne Deutung • Komplementäre Gegenübertragungsidentifizierung • Durcharbeiten der Gegenübertragung • Prozessdeutung • Abstinenz und abwartendes Zuhören • Körperempfinden • Arbeit mit Träumen • reie Assoziation • Analytische Antwort auf direkte Fragen • Widerstandsdeutung • Selbstobjekt • Fehlleistung • Ödipale Konflikte• Stundenende • Ende einer Behandlung • Leichtfertige Absage der nächsten Therapiestunde • Persönliche Fragen an den Therapeuten/die Therapeutin