Die Verwirklichung des Prinzips der Nachhaltigkeit sieht sich durch die Spielregeln des parteidemokratischen Prozesses erheblichen Schwierigkeiten gegenüber. Christoph Popp untersucht, ob direktdemokratische Verfahren diesen Problemen Abhilfe leisten können. Der dahinterstehenden Frage der Nachhaltigkeitsaffinität der Entscheidungen seitens der Bürger geht der Autor durch eine umfassende empirische Analyse auf Landes- und Kommunalebene nach. Neben einer Einzelfalluntersuchung unterzieht er dazu alle nachhaltigkeitsrelevanten Bürgerentscheide im Zeitraum von 2007 bis 2017 einer systematischen Auswertung. Darauf aufbauend und mithilfe von sozialpsychologischen und -biologischen Erklärungsansätzen des Abstimmungsverhaltens entwickelt er abschließend einen Vorschlag für eine Verfassungsausgestaltung, der die direkte Demokratie auf Bundesebene möglichst nachhaltigkeitswirksam implementieren würde.