Für den Widerständler Josef Wirmer war ein Umsturz ohne die Arbeiterschaft undenkbar. Sein Sohn Anton Wirmer zeichnet seinen Weg nach.

Josef Wirmer war eine beeindruckende Gestalt des zivilen Widerstandes. Er wurde früh zu einem Gegner Hitlers und dessen Politik. Als Rechtsanwalt und Zentrumspolitiker knüpfte er schon in den 1930er Jahren Kontakte zu kirchlichen Kreisen sowie zu oppositionellen Gewerkschaftsvertretern wie Kaiser, Leuschner und Habermann. Er war überzeugt, dass es unmöglich war, einen Sturz des Regimes gegen die Kräfte der Arbeiterschaft durchzuführen. Ab Ende 1941 arbeitete er auch mit Goerdeler zusammen und vermittelte später vielfach zwischen verschiedenen Widerstandskreisen. In einer neuen Regierung war er als Justizminister vorgesehen. Nach den Jahren der Unrechtsherrschaft sah er seine primäre Aufgabe in der Wiederherstellung der Herrschaft des Rechts.