‚Die Zergliederung der Welt‘: Wie der Untertitel dieses Buches anzeigt, steht in seinem Mittelpunkt die Rekonstruktion von Thomas Manns ‚analytischem Erzählen‘ im ‚Zauberberg‘. Verstanden ist darunter eine narrative Darstellung, die gleichbedeutend mit einer rationalen Analyse des Dargestellten ist. Dieses analytische Erzählen unterscheidet sich von den vertrauten Formen autoreflexiven Erzählens. Denn es bezieht sich nicht nur auf sich selbst, sondern nimmt ebenso die Gegenstände, von denen es handelt, ins Visier. Analytisches Erzählen betreibt im ‚Zauberberg‘ Analyse im etymologischen Sinn, d. h. Auflösung.

Von hierher ergibt sich die Verbindung zur Geschichte, die der Roman erzählt, zur Welt des Sanatoriums, die im Zeichen von Tod und Krankheit steht. So bildet das Verhältnis von Rationalität zu Tod und Leben eines der großen Themen des ‚Zauberbergs‘. Literarhistorisch stellt er sich als ein post-realistischer Roman dar, der die Prinzipien realistischen Erzählens auf den Prüfstand stellt.