Die Diskussionen um einen anthropogenen Klimawandel und seine Herausforderungen entfalten sich längst in der Mitte der Weltgesellschaft: mal im Gewand empirischer Wissenschaft, mal im Gewand mythischer Narrative. Die vorgelegte Untersuchung widmet sich in einer tiefergehenden Auseinandersetzung den vielfältigen mythischen Formen im ökologischen Diskurs. Klassische mythische Erzählelemente, wie etwa das Szenario einer drohenden Apokalypse, sind in den politischen und (populär-)wissenschaftlichen Diskussionen beständig präsent und werden mitunter bewusst aufgegriffen, um die Gesellschaft ökologisch zu mobilisieren. Daneben wird der Klimawandel aber auch vielfach zum Thema und Motor neuer Mythen: „Neo- und Retromythen“. Deren Analyse verspricht neue Perspektiven auf drängende Herausforderungen unserer Zeit und auf die modernen Weltbilder in der vielerorts ausgerufenen Ära der Ökologie.