Mit über 950 Quellen wird ein breites Panorama des bayerischen Protestantismus unter den Bedingungen einer christentumsfeindlichen Diktatur entworfen. Aus den Quellen wird deutlich, weshalb und mit welchen Denkfiguren evangelische Christen die Möglichkeit einer Koexistenz von Kirche und Nationalsozialismus bei gleichzeitiger früher Erfahrung einer konsequent antikirchlichen Politik sehen konnten und welche für Nachgeborene unverständliche Widersprüche aus dieser Position resultierten.

Die Quellensammlung ist weder einseitig auf den sogenannten Kirchenkampf in Bayern noch allein auf das Handeln der Kirchenleitung fixiert. Vielmehr werden in 13 Kapiteln Quellen unterschiedlichster Provenienz (Kirchenleitung, Pfarrern, Laien, Staats- und Parteistellen) zu einer Vielzahl kirchlicher Handlungsfelder, zu theologischen und kirchenpolitischen Debatten, zum kirchlichen Alltagsleben sowie zur Haltung gegenüber dem nationalsozialistischen Staat, seinen Repräsentanten und seinen Handlungen dargeboten.