Seit seiner Erfindung gehört der Film als Konstruktion von »Wirklichkeit« zu jenen kulturellen Manifestationen, die von der katholischen Kirche besonders intensiv begleitet wurden. Neben die kritisch-negative Reaktion trat schon früh (und bis in die Gegenwart) die konstruktive Auseinandersetzung mit filmischen Darbietungen. Das Bistum Rottenburg-Stuttgart spielte in der Beziehung zwischen Katholischer Kirche und dem Filmwesen in Deutschland immer eine sehr prominente Rolle. Der Band geht diesen Bezügen nach, stellt die regionalgeschichtliche Perspektive mit Blick auf das 20. Jahrhundert in einen größeren Kontext und erweitert sie um nationale und internationale Perspektiven. Weitere Beiträge behandeln das mittelalterliche Ablasswesen am Beispiel der Tübinger Ablassfahne von 1487, die Anfänge der Stuttgarter Großstadtpfarrei Herz Jesu und stellen Überlegungen zum Amt der Weihbischöfe als Mittel zur Stärkung der kirchlichen Autorität an. Wie immer rundet ein umfangreicher Rezensionsteil den Band ab.