Die desaströse Situation der Opposition weltweit erlaubt den politischen Eliten, den Neoliberalismus als Garant von Demokratie und Freiheit zu präsentieren. Die Diagnose einer »Gesellschaft ohne Opposition« (Marcuse) scheint ihre Gültigkeit bewahrt zu haben. Gleichzeitig findet der Wunsch nach einer Alternative, dem guten Leben jenseits der Unterwerfung unter das Kapital, seinen Ausdruck in vielen Bewegungen und Projekten, in denen neue Formen der Kritik, aber auch der Zusammenarbeit und des Gemeinsinns ausprobiert werden. Aber: Welche Opposition ist unter den gegenwärtigen Bedingungen in der Lage, jene Gegenöffentlichkeit herzustellen, in der das »unglückliche Bewusstsein« seine Stimme erheben und die punktuellen Aktionen aus ihrer Vereinzelung befreien kann?

Mit Beiträgen von Josef Berghold, Christoph Bialluch, Burkhard Bierhoff, Beate Brockmann, Klaus-Jürgen Bruder, Corinna Dengler, Günter Graumann, Christa Händle, Gerhard Hanloser, Jürgen Hardt, Hannes Heer, Irmgard Heise, Mihaela Iclodean, Daniel Jakubowski, Till Manderbach, Bernd Nielsen, Joanna Nogly, Anton Perzy, Julia Plato, Sabine Plonz, Georg Rammer, Karl Heinz Roth, Werner Rügemer, Susanne Schade, Daniel Schnur, Falk Sickmann, Gerald Steinhardt, Elke Steven, Friedrich Vosskühler und Raina Zimmering