Im traurigen Monat November war’s,
Die Tage wurden trüber,
Der Wind riß von den Bäumen das Laub,
Da reist ich nach Deutschland hinüber.

Und als ich an die Grenze kam,
Da fühlt ich ein stärkeres Klopfen
In meiner Brust, ich glaube sogar
Die Augen begunnen zu tropfen.

Und als ich die deutsche Sprache vernahm,
Da ward mir seltsam zumute;
Ich meinte nicht anders, als ob das Herz
Recht angenehm verblute.

Ein kleiner Vorgeschmack auf einen der schönsten, gleichzeitig innovativsten Texte der deutschen Literatur. Virtuos und sprachgewaltig, liebevoll und zersetzend zugleich spießen Heines Versepen »Deutschland. Ein Wintermärchen« und »Atta Troll. Ein Sommernachtstraum« auf je besondere Weise die allgemeine Rückständigkeit des zersplitterten deutschen Reichs auf. Wer sie nicht nur rückhaltlos genießen, sondern auch Zusammenhänge und Hintergründe verstehen möchte, findet in Joachim Barks Anmerkungen und kundigem Nachwort das notwendige Handwerkszeug. Leinengebunden, mit Lesebändchen und Bildern aus der Zeit, ist der Band ein Schmaus für alle Sinne.