Sprachliche Äußerungen, seien es einzelne Wörter oder Texte, werden in der Regel intuitiv verstanden und hinsichtlich des Verständnisses herrscht in der Regel weitgehender Konsens. Warum so und nicht anders interpretiert wird, kann dabei in den seltensten Fällen zufriedenstellend angegeben werden. Dieses handbuchartige Kompendium erklärt Semantik auf allen systematischen Rängen von der Morphem- bis zur Diskursebene nach einem einzigen Grundprinzip – sprachliche Zeichen verweisen auf andere sprachliche Zeichen – und leitet daraus ein komplexes Regelwerk ab, das der Interpretation sprachlicher Äußerungen dient. Vorgelegt wird nicht weniger als eine auf breiter empirischer Basis erprobte pragmasemantische Grammatik der neuhochdeutschen Schriftsprache (1750–1950). Die Offenlegung bedeutungshaltiger sprachlicher Strukturen dient der Fundierung einer genauen Lektüre, auch und insbesondere literarischer Texte. Die Arbeit ist damit nicht nur für Vertreterinnen und Vertreter einer als Kulturwissenschaft verstandenen Linguistik, sondern auch für Literaturwissenschaftlerinnen und Literaturwissenschaftler relevant.